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15. Januar 2025

Wird durch Digitalisierung und KI die Direktansprache durch Menschen obsolet? Sind massenhafte Ansprachen nicht erfolgreicher als ein mühsames Abarbeiten durch ineffiziente Menschen? Mit einem naturgemäßen großen Eigeninteresse haben wir uns dieser Frage angenommen. Wir haben recherchiert und mit Experten und Kolleginnen gesprochen und begonnen das Gesammelte in Sätze zu pressen. Aber warum fragen wir nicht einfach die Damoklesschwert schwingenden Algorithmen selbst? Und siehe da, die Antwort entsprach unseren Ergebnissen recht genau.

Auf die Frage, ob KI Executive Search ersetzen kann, hat der wohl bekannteste KI-basierter Gesprächspartner ChatGPT folgende Antwort gegeben:

Die Frage, ob Künstliche Intelligenz (KI) den Executive Search vollständig ersetzen kann, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während KI in der Personalbeschaffung bereits viele wertvolle Aufgaben übernimmt, gibt es bestimmte Aspekte des Executive Search, bei denen KI derzeit noch nicht vollständig die Rolle eines menschlichen Headhunters ersetzen kann. Hier ist eine detaillierte Betrachtung:

1. Automatisierung und Effizienz

KI kann in vielen Bereichen des Executive Search sehr hilfreich sein, insbesondere bei der Automatisierung von Aufgaben, die standardisiert und datengestützt sind:

Datenbankanalyse und Recherche:

KI kann große Mengen an Daten durchsuchen und potenzielle Kandidaten aus sozialen Netzwerken, Lebensläufen oder beruflichen Plattformen wie LinkedIn identifizieren. Sie kann Kriterien wie Berufserfahrung, Qualifikationen und relevante Netzwerke schnell auswerten und so eine Liste von Kandidaten zusammenstellen.

Matching von Kandidaten und Stellenprofilen:

KI-Algorithmen können dabei helfen, passende Kandidaten für eine spezifische Führungskraftposition zu finden, indem sie die Anforderungen der Stellenanzeige mit den Qualifikationen und Erfahrungen der Kandidaten vergleichen.

Erste Screening-Prozesse:

Automatisierte Tools können grundlegende Fragen und Kriterien für die Kandidatenqualifikation stellen, wie etwa das Überprüfen von Berufserfahrungen oder das Durchführen von psychometrischen Tests.

2. Personalisierte Ansprache und zwischenmenschliche Interaktion

Ein Bereich, in dem KI ihre Grenzen hat, ist der persönliche, zwischenmenschliche Aspekt des Executive Search:

Vertrauensaufbau:

Executive Search erfordert oft ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den Kandidaten und den Personalberatern. Die Fähigkeit eines Headhunters, Vertrauen aufzubauen, empathisch auf die Bedürfnisse des Kandidaten einzugehen und diskret zu handeln, ist schwierig zu automatisieren. Kandidaten für hochrangige Positionen schätzen oft eine persönliche Ansprache und den Austausch auf Augenhöhe.

Verhandlungsgeschick und kulturelle Passgenauigkeit:

Die Auswahl von Führungskräften erfordert nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch die Beurteilung der kulturellen Passgenauigkeit und des Führungsstils. KI kann hier keine tiefgehenden menschlichen Interaktionen und Beziehungen verstehen, die für die Beurteilung von „weichen Faktoren“ wie Führungskompetenz oder die Fähigkeit, eine bestimmte Unternehmenskultur zu leiten, notwendig sind.

Diskretion und Vertrauen:

In Executive Search Prozessen geht es oft um hochvertrauliche Angelegenheiten. Viele der Gespräche und Entscheidungen werden im persönlichen Kontext getroffen, wo KI zwar Informationen sammeln kann, aber nicht dieselbe subtile Wahrnehmung und Diskretion bieten kann, die Menschen in sensiblen Situationen an den Tag legen.

3. Strategische Beratung und langfristige Perspektive

Executive Search ist mehr als nur das Besetzen einer offenen Stelle; es geht oft um die langfristige strategische Ausrichtung eines Unternehmens:

Beratung zu Unternehmenskultur und Führung:

Führungskräfte müssen nicht nur die Fähigkeiten und Erfahrungen haben, um ihre Aufgaben zu erfüllen, sondern auch zur Vision und Kultur des Unternehmens passen. Ein menschlicher Headhunter kann dabei nicht nur auf Fähigkeiten und Qualifikationen achten, sondern auch auf die langfristigen Bedürfnisse des Unternehmens und die „chemische“ Passung eines Kandidaten in das Führungsteam.

Ethische und kulturelle Aspekte:

Die Auswahl von Führungskräften beinhaltet oft die Berücksichtigung von ethischen Fragen und der langfristigen kulturellen Entwicklung eines Unternehmens, die auf eine Art und Weise beurteilt werden, die von einer KI derzeit schwer zu verstehen und zu bewerten ist.

4. Komplexe Entscheidungstreffung

Obwohl KI bei der Analyse von Daten und der Vorhersage von Erfolgschancen auf Grundlage von Mustern hilfreich sein kann, gibt es bei der Entscheidung, ob ein Kandidat „der Richtige“ ist, viele unvorhersehbare, subjektive Elemente. Menschliche Berater können diese Elemente intuitiv erkennen, z. B. durch persönliche Gespräche, Körpersprache oder nonverbale Kommunikation.

Fazit: KI als Unterstützung, aber nicht als vollständiger Ersatz

KI kann viele der administrativen und datengetriebenen Aufgaben im Executive Search übernehmen und dabei den Prozess effizienter und schneller gestalten. Sie kann helfen, Kandidaten zu identifizieren, erste Screening-Prozesse zu automatisieren und sogar bei der Vorhersage von Erfolgswahrscheinlichkeiten zu unterstützen. Aber bei der eigentlichen Auswahl von Führungskräften, der Beratung von Unternehmen und der Wahrung von Diskretion und Vertrauen bleibt der menschliche Faktor entscheidend.

In naher Zukunft wird KI wahrscheinlich als wertvolles Hilfsmittel im Executive Search dienen, aber die vollständige Ersetzung durch KI erscheint eher unwahrscheinlich, da die menschliche Intuition, die Beurteilung von Soft Skills und die zwischenmenschliche Kommunikation nach wie vor zentrale Elemente in der Auswahl von Führungskräften sind.

Quelle: ChatGPT, 12. Januar GPT-4o-Version, OpenAI, 12 Januar 2025, https://chat.openai.com/chat

Wir möchten dem wortreichen Erguss von Jarvis junior*) folgende Punkte den Kern verdichten:

    • Bereits bei der ersten Kontaktaufnahme ist der Mensch erfolgreicher als eine KI. In Zeiten, in denen die Personen für eine neue Herausforderung begeistert werden müssen, bedarf es bereits bei der ersten Kontaktaufnahme einen individuellen Angang. Den Trichter mit der Grundgesamtheit der in Frage kommenden Personen leidenschaftslos abzuarbeiten, also z.B. automatisiert anschreiben lassen, führt zu Vielem, aber bestimmt nicht zu Begeisterung. Unternehmen sollten sich dieser ersten Visitenkarte bewusst sein, die bei einem solchen Vorgehen auf den Tisch gelegt wird.

  • Im weiteren Verlauf des Prozesses ist die individuelle Betreuung, die Begleitung nicht wenige wichtig. Das gilt sowohl für die angesprochenen Personen wie auch gleichermaßen für den Kunden. Das Ziel unserer Arbeit ist Menschen mit Menschen zu verbinden. Menschen sind keine Software, die lediglich auf Installierbarkeit geprüft werden muss.

Somit lautet unser Fazit bzw. die Antwort auf die eingangs gestellter Frage: Nein.

Abschließend möchten wir aber festhalten, dass es in Zukunft sicherlich KI-Tools geben wird, die, nachdem sie alle verfügbaren Social Media-Profile ausgewertet und alle Daten aus CV und anderen Quellen berücksichtigen haben, genau die Knöpfe bei einer Ansprache von Zielpersonen drücken, um deren maximale Aufmerksamkeit zu erhalten. Vielleicht kennt die KI dann schon vor der Ansprache die Antwort der Zielpersonen, da wir im Grunde wie es Yuval Noah Harari beschreibt, nichts anderes als Algorithmen sind. Das ist aber noch nicht der Fall und wird noch einige (hoffentlich viele) Jahre dauern. Aber klar ist auch, was möglich ist, wird gemacht werden. Das Hostentaschen-Skynet*) hat ja bei seiner Antwort bereits die Zukunft vorweggenommen: „…, gibt es bestimmte Aspekte des Executive Search, bei denen KI derzeit noch nicht vollständig die Rolle eines menschlichen Headhunters ersetzen kann.“

*) kleine Reminiszenz ans Kino